Er ist eine Legende des SV Werder Bremen und steht für eine glorreiche Zeit des Vereins: Thomas Wolter. In insgesamt 312 Partien trat er für das Team an, wurde mehrfach Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, gewann den Europapokal der Pokalsieger und spielte für die deutsche Nationalmannschaft. Eine intensive Karriere. Welche Folgen das für den Körper hat, lässt er jetzt als Teilnehmer der SoccHealth-Studie prüfen. Zusätzlich engagiert er sich als Botschafter des NAKO Studienzentrums in Bremen.

„Ich arbeite seit 23 Jahren im Leistungszentrum des SV Werder Bremen. Gerade wenn man mit dem Nachwuchs arbeitet, stellt man sich die Frage, wie es gelingen kann, junge Menschen auf eine möglichst lange, erfolgreiche und verletzungsfreie Karriere vorzubereiten“, sagt Wolter. „Da kann ich natürlich auch aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Die vielen Jahre im Profifußball haben ihre Spuren hinterlassen. Ich freue mich, wenn durch meine Teilnahme dazu beigetragen werden kann, die Gesundheit von jungen Fußballerinnen und Fußballern präventiv zu fördern.“

Die SoccHealth-Study ist das Forschungsprojekt der NAKO zum Gesundheitsstatus ehemaliger Fußballprofis in Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Fußball Liga, der Verwaltungsberufsgenossenschaft und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die erste Zwischenbilanz sechs Monate nach dem offiziellen Start fällt – trotz Corona-Einschränkungen und erhöhter Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen – positiv aus.

Bis Ende September haben sich über 170 ehemalige Profis im Alter von 40 – 69 Jahren als Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer gemeldet, darunter 27 Frauen. Somit sind bereits mehr als 1/3 der zu rekrutierenden Probanden erreicht. 107 von ihnen wurden schon in der mehrstündigen Untersuchungsreihe und Befragung in einem der NAKO Studienzentren untersucht, von diesen haben 58 auch an der MRT-Ganzkörperuntersuchung teilgenommen.

„Die Einbettung der Erhebung in die NAKO-Gesundheitsstudie ist ideal. So lassen sich die Werte der Ex-Fußballerinnen und Fußballer mit einer enorm großen Datenbasis vergleichen. Das erhöht den Wert der daraus zu gewinnenden Erkenntnisse deutlich. So lassen sich später Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge herstellen, die in anderen vergleichbaren Studien sonst nicht möglich waren“, sagt Dr. Kathrin Günther, Leiterin des NAKO Studienzentrums in Bremen und Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Sie fügt an: „Wir freuen uns sehr, dass Herr Wolter die Studie als Teilnehmer unterstützt und außerdem noch die Botschafterrolle für die NAKO in Bremen übernimmt. Eine ganz besondere Kooperation zwischen Profisport und Spitzenforschung.“

Thomas_Wolter_NAKO_rc_klein

Thomas Wolter (links) wird im NAKO Studienzentrum in Bremen von einem Arzt untersucht. (C) Rasmus Cloes/BIPS